TIPPS UND INFOS
Spielplatz, der
Text: Monika Walter | Foto (Header): © strekalova – stock.adobe.com
Duden-Definition: [mit Spielgeräten ausgestatteter] Platz im Freien zum Spielen für Kinder. Meine Definition als Mama zweier Kleinkinder: oft die Rettung im Alltag! Was wir uns dafür vom Bauhof wünschen, lesen Sie hier.
Auszug aus:
der bauhofLeiter
Ausgabe April 2021
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Obwohl wir ein Haus mit Garten bewohnen, sind wir doch mindestens zwei Mal pro Woche auf dem Dorfspielplatz. Dort gibt es einen Sandkasten, eine Seilbahn, ein Karussell, mehrere Schaukeln und einen Kletterturm mit Rutsche, Hängebrücke und Seilzug für Kies und Sand. Also wirklich einiges und den Kindern reicht das auch in der Wiederholung völlig. Ich persönlich bin dankbar, dass es ein kleines überdachtes Brotzeithäuschen gibt. Von dort aus überwache ich das Treiben der Beiden und bin zur Stelle, wenn anschubsen braucht oder Sand im Schuh ist. So ist die ganze Familie zufrieden.
Seit ich jetzt aber im Rahmen meiner Vorbereitungen für diesen Beitrag im Internet unterwegs war, träume ich von einer Kletter-Bank. So eine gibt es zum Beispiel von Huck Seiltechnik (www.huck-steiltechnik.de). Der Hersteller gibt an, dass das Spielgerät für Kinder ab sechs Jahre geeignet ist. Doch die geringe Höhe von 1,60 m scheint mir auch für kleinere Kletterkünstler ungefährlich. Und dank der Bank direkt am Gerät bin ich ja sofort zur Stelle, wenn es nicht mehr weitergeht.
Das Gerät selbst ist 3,85 m * 1,90 m groß. Der benötigte Mindestraum wird mit 7,25 m * 4,80 m angegeben, der Fallschutz sollte mindestens 27,60m² betragen.
Mit etwas über 10.000 Euro (UVP) ist es leider für meinen eigenen Garten dann doch zu teuer.
Mehr Neuheiten, Trends, Anregungen und fachlichen Input gibt es übrigens alle zwei Jahre auf der Fachmesser FSB in Köln – siehe Infokasten.
Hygiene auf dem Spielplatz
Ja, so ein Spielplatz rettet oft die Stimmung. Bedeutet aber auch oft eine Sonderschicht für die Waschmaschine. Und schon vor der Pandemie gehörten Feuchttücher unbedingt mit in die Ausflugstasche.
Seit der Sperrung der Spielplätze im Frühjahr 2020 bzw. der Wiedereröffnung wird man an den Spielplatzzugängen jetzt auch noch auf viel mehr Verhaltensregeln hingewiesen. Nicht mehr nur der Hund oder der Fahrradhelm müssen jetzt draußen bleiben. Oft ist auch die Brotzeit verboten, ebenso wie Berührungen und Gruppenbildung. Und es wird empfohlen, vor und nach dem Spielplatzbesuch die Hände zu waschen. Also, Feuchttücher raus!
Saubere Sandkastenfreunde
Bleiben noch die „Gefahr“ der Oberflächen und die Verschmutzungen im Buddelkasten. Für Letzteres gibt es den Sandmaster. Das Gerät wurde von den Online-Lesern des Fachmagazins „KBD Kommunaler Beschaffungsdienst“ zum Produkt des Jahres 2020 erkoren.
Das Unternehmen aus Wendlingen (www.sandmaster.de) sagt von sich selbst: „Wir haben es nicht erfunden, aber wir können es am besten.“ Damit versprechen sie konstante Reinigungstiefen bis zu 40 cm, sauberes Aussieben von organischem und anorganischem Material und Wiederherstellung des Fallschutzes.
Spielgeräte reparieren und dabei einen Mehrwert schaffen – drei Ideen
Die regelmäßigen Spielplatzkontrollen fördern immer wieder Wartungs- und Reparaturbedarf an Spielplatzgeräten zutage. Beim Blick in den Haushaltsplan wird schnell deutlich, dass die finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind. Zimmerermeister Falk Rettig ist zertifizierter Spielplatzprüfer nach DIN SPEC 79161. Der Inhaber von INKA Freiraumprojekte (www.inka-freiraumprojekte. de) in Klingenthal möchte ihnen mit einigen Beispielen zeigen, wie man Spielgeräte reparieren und darüber hinaus mit wenig Mehraufwand die gesamte Spielanlage aufwerten kann.
Idee Nr. 1: Bunt statt trist – Kinder lieben Farben
Natur- oder einfache Kunststoff-Faserseile verschleißen schnell und müssen ausgetauscht werden. Dauerhafte Lösungen sind gefragt. Tipp: Verwenden Sie bei der Reparatur von Spielgeräten bei allen Seilkonstruktionen oder Netzen Herkulesseile mit Stahlkern. Diese sind besonders langlebig, schnittfest und formstabil. Und das Beste ist: Herkulesseile gibt es in vielen Farben – damit werten Sie die Optik des Spielgeräts wesentlich auf.
Idee Nr. 2: Das Abenteuer beginnt schon mit dem Aufstieg
Die Schwachstellen bei Spieltürmen aus Holz sind häufig auch die Aufgänge. Doch wie kann man diese viel genutzten Teile der Spielgeräte reparieren – einfach austauschen? Tipp: Ersetzen Sie den einfachen Holzaufgang durch spannende Aufstiegsvarianten aus Holz, Edelstahl oder Seilnetzelementen. Reparatur bedeutet häufig Einzelanfertigung und ist damit finanziell genauso aufwendig wie ein hochwertiger Ersatz mit einem DIN-gerechten Fertigteil. Kinder lieben Baumstammtreppen mit Halteseil, lotrechte oder schräge Kletternetzelemente oder auch Freeclimbing-Wände als abenteuerliche Aufstiege.
Idee Nr. 3: Gemeinsam ist besser als einsam – barrierefreies Spielvergnügen
Motorikwände Inklusion und barrierefreies Spielen ist ein wichtiges Thema. Wenn Sie Spielgeräte reparieren müssen, sollten Sie auch nach Möglichkeiten suchen, auch Spielmöglichkeiten für behinderte Kinder zu schaffen. Das muss nicht immer besonders kostenaufwendig sein.
Tipp: Wenn Spielhäuser oder Turmanlagen repariert werden, lassen sich ebenerdig immer auch Spiel- und Motorikwände nutzen, um entstehende Lücken sinnvoll zu schließen. Rollstuhlfahrer werden sich freuen, denn diese Spielelemente sind auch für sie erreichbar – ein erster Schritt zu einem barrierefreien Spielplatz. Die Kinder müssen nicht zuschauen, sondern sind mittendrin im gemeinsamen Spiel.
Spielplatzinitiative des Deutschen Kinderhilfswerks
Neben den genannten Tipps, um in Eigenregie die Geräte zu reparieren und aufzuwerten, sind natürlich auch finanzielle Zuschüsse gern gesehen. Zwischen 2012 und 2018 wurden mit Unterstützung namhafter Partner im Rahmen der Spielplatz-Initiative des Deutschen Kinderhilfswerk über 750 Spielplätze saniert und knapp 1,5 Mio. Euro Fördergelder eingesetzt. Und die Initiative geht immer weiter. Gefördert werden Projekte, die zum Ziel haben, einen bestehenden Spielraum in Deutschland zu sanieren bzw. zu ergänzen oder diesen neuzugestalten. Mehr Informationen gibt’s im Internet unter www.dkhw.de in der Rubrik „Schwerpunkte“ und dort unter „Spiel und Bewegung“.
Der Autor
Monika Walter
Redaktion bauhofLeiter